Das Böllerschießen – auch Prangerschießen genannt – ist eine traditionelle Form des Schießens mit Vorderlader-Böllern oder speziellen Schaftböllern, bei der ausschließlich mit Schwarzpulver und ohne Projektile geschossen wird. Die lautstarken Schüsse dienen dabei nicht dem sportlichen Wettkampf, sondern der Ehrenbezeugung und Brauchtumspflege.
Typischerweise wird das Böllerschießen zu besonderen Anlässen durchgeführt, etwa bei:
- Kirchlichen Festtagen und Prozessionen
- Hochzeiten oder Jubiläen
- Schützenfesten und Vereinsfeiern
- Staatsbesuchen oder öffentlichen Feierlichkeiten
Die Böllerschützen treten dabei oft in traditioneller Tracht auf. Es gibt verschiedene Arten des Schießens – von Reihenfeuer über Salven bis hin zum gestaffelten Schießen, bei dem im Takt nacheinander geschossen wird.
Das Prangerschießen ist besonders in Süddeutschland und Österreich verbreitet. Es unterliegt in Deutschland dem Sprengstoffrecht – daher benötigen Böllerschützen eine spezielle Böllerschuss-Erlaubnis sowie eine Einweisung und regelmäßige Schulung.
Bei der Schützengesellschaft in Bempflingen trifft sich eine Gruppe von 14 Böllerschützen regelmäßig, um die Tradition aufrecht zu erhalten.